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Bio-Musterregionen Biberach und Main-Tauber - Bewerberkonzept und Strategiepapier

Für mehr Bio aus der Region: Die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln steigt in Baden-Württemberg kontinuierlich. Gleichzeitig wird Regionalität aufgrund des Vertrauens in die hiesige Produktion, der erwarteten Qualität der Produkte, der kurzen Transportwege und der Transparenz von vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern geschätzt. Auch globale Zukunftsfragen wie der Klimawandel oder der Erhalt der Biodiversität spielen eine immer größere Rolle bei den Kaufentscheidungen der Menschen. Die Landesregierung möchte, dass baden-württembergische Betriebe das Marktpotenzial und den Einkommensvorteil nutzen können, der sich daraus für sie ergibt. Gleichzeitig soll diese Entwicklung auch der Umwelt im Land zu Gute kommen.
 
Die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg: Im Januar 2018 wurden in Folge eines Wettbewerbs die ersten vier Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg (eine pro Regierungsbezirk) ausgewählt. Im Rahmen zweier zusätzlicher Wettbewerbe kamen 2019 und 2020 zehn weitere Bio-Musterregionen dazu. Damit gibt es in Baden-Württemberg nun vierzehn Bio-Musterregionen, in denen die ökologische Landwirtschaft entlang regionaler Wertschöpfungsketten gestärkt wird. Kern der Förderung ist die Stelle eines Regionalmanagements, welches die wesentlichen Akteure, also Landwirte, handwerkliche Verarbeiter, regionale Vermarkter und die Verbraucherinnen und Verbraucher miteinander vernetzt und ins Gespräch bringt.
Bio-Musterregion Biberach: Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen im Landkreis Biberach lag 2019 mit 6,6 % unter dem Landesdurchschnitt (9,6 % in Baden-Württemberg). Es besteht jedoch eine große Dynamik. Die Umstellungsquote mit einem Zuwachs um 44 % der Bio-Betriebe in den letzten 10 Jahren liegt deutlich über dem Landesschnitt mit 13 %. Der strategische Ansatz sieht die Entwicklung und die Stabilisierung der regionalen Wertschöpfungsketten vor, auch ein weitgehend noch unerschlossenes Marktpotenzial im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung rückt in den Fokus. Zum Beispiel bei der Schul- und Kindergartenverpflegung, im Kreis-Berufsschulzentrum und vielen Kantinen der großen regional ansässigen Firmen. Die Rindfleischvermarktung ist ein wachsendes Problem, das durch Kooperationen mit Partnern sowie durch neue Produkte der Region verbessert werden soll. Neben den Bereichen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung spielen auch die Themen Biodiversität, Streuobst und Ressourcenschutz eine wichtige Rolle. Über den regionalen Prozess sollen kohärente Strategien im Bereich Ressourcenschutz (Luft, Wasser, Boden) sowie die Aufwertung der Kulturlandschaft erarbeitet werden. Aktuell werden drei Bauernhöfe zu Modellhöfen für Biodiversität eingerichtet. Ein weiteres zentrales Thema ist die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Darunter fällt die Weiterentwicklung von Beratungs- und Bildungsstrukturen in und außerhalb der Landwirtschaft, der Ausbau der Wissens- und Bewusstseinsbildung für nachhaltiges Konsumverhalten, ökologische Wirtschaftsweisen und ökologische Zusammenhänge bei Verbrauchern und Landwirten.
Öko-Modellregionen Bayern: Mit der Initiative BioRegio Bayern 2030 verfolgt die Staatsregierung das Ziel, bis zum Jahr 2030 in Bayern 30 % Ökolandbau zu erreichen. Ein wichtiger Baustein dabei sind die 27 staatlich anerkannten Öko-Modellregionen. Bei den umgesetzten Projekten geht es um die gesamte Wertschöpfungskette, von der Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung, sowie um die Bewusstseinsbildung bei den Menschen vor Ort. Wichtige Ansatzpunkte sind u.a. regionale Vermarktungsprojekte für Bio-Produkte und die Gemeinschaftsverpflegung, aber auch biodiversitätsfördernde Maßnahmen.
Öko-Modellregionen Altötting und Inn-Salzach: Die Landkreise Mühldorf a. Inn und Altötting haben sich 2021 dem Anliegen einer stärkeren klimagerechten Landnutzung sowie einer Unterstützung des Ausbaus des Bio-Anteils in der Landwirtschaft (Ziel des Freistaates Bayern: 30 % in 2030) angenommen. Im Rahmen des von neuland+ erarbeiteten Strategiepapiers sind Projekte im Bereich des Ausbaus der Gemeinschaftsverpflegung, der regionalen Wertschöpfungsketten in der Bioökonomie sowie bei der Forcierung des Aufbaus von Humus zur CO2-Bindung geplant. Diese sind verbunden mit dem Ziel, perspektivisch auch in der Landwirtschaft in den Zertifikatshandel einzusteigen.

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